Hyperaktivität ist nicht nur negativ und wer sich darauf einlassen kann, diese besondere Lebensart zu entdecken, kann auch einige positive Aspekte erkennen. Kinder, die hyperaktiv sind, finden immer eine Beschäftigung und Langeweile ist hier nur selten zu spüren. Natürlich muss der Bewegungsdrang in die richtigen Bahnen gelenkt werden, doch dann kann die aktive Seite das Leben positiv beeinflussen.
Kinder die ADHS haben, brauchen die aktive Seite um die Reizüberflutung wie z. B. durch Fernsehkonsum zu verarbeiten und wer sie auf einen Stuhl fesseln möchte, vergrößert das Problem damit nur. Die Energie muss verbraucht werden und wenn sie übermäßig aufgestaut wird, ist konzentrieren absolut unmöglich. Man kann das vergleichen mit einem wütenden Menschen, der von seinen Emotionen überwältigt wird. In dieser Situation ist garantier kein konzentriertes Arbeiten oder gar Stillsitzen möglich. Der Körper schüttet Adrenalin aus und die Energie braucht Austrittskanäle, damit wieder Ruhe einkehren kann. Gesunde Menschen lernen schnell, wie sie ihre Emotionen in bestimmte Bahnen lenken können, denn sie werden beim Lernen nicht ständig abgelenkt. ADHS-Betroffene müssen den Lernprozess immer wieder von Neuem beginnen, denn jeder Reiz unterbricht die Konzentration und man muss sich mühselig sammeln und wieder auf die Aufgabe konzentrieren, während schon die nächsten Reize auf das Gehirn einströmen.
Menschen mit dieser physischen Störung, die normale Leistungen bringen, müssen also doppelt und dreifach dafür arbeiten und das sollte honoriert werden. Die Hyperaktivität ist ein Teil der Störung und sie kann andere Symptome kompensieren. Die schnellen Stimmungsschwankungen brauchen ein Ventil, damit Körper und Geist wieder zur Ruhe kommen können und wer sich ordentlich auspowert, kann sich hinterher wieder besser konzentrieren. Ein normales Leben ist mit Hyperaktivität oder ADHS sicher nicht einfach, doch es gibt viele Methoden, die das Leben mit der Störung erleichtern und wer die ganz eigene Lebensweise von Betroffenen im Ansatz verstehen kann, kann die positiven Aspekte der Störung erkennen und nutzen. Somit sind vor allem die Eltern gefragt, um gewisse vorhandene Schwächen mit den Augen des Kindes zu sehen.
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