ADHS bei Dreijährigen

ADHS bei Dreijährigen

Dreijährige Kinder befinden sich mitten in einer für die Eltern besonders anstrengenden Entwicklungsphase. Das Trotzalter strapaziert die Nerven aller Erwachsenen, doch es ist für die Entwicklung der Kinder enorm wichtig. Sie lernen in dieser Zeit ihre Grenzen kennen und üben den Umgang mit der eigenen Frustration. Wutausbrüche und lautstarker Protest sind an der Tagesordnung und da ADHS mit ganz ähnlichen Symptomen auftreten kann, ist die Unterscheidung trotziger und verhaltensauffälliger Kinder extrem schwierig.

Wie war das Kind in den ersten Monaten?

Kinder, die bereits als Säuglinge viel geschrien haben und sich nur schwer beruhigen lassen, zeigen oft schon als Baby die ersten Anzeichen für ADHS. Koliken und Schlafstörungen führen dazu, dass die Eltern nicht an ADHS denken und lediglich das Bauchweh und die Schlafprobleme erkennen. Kinder, die in ihrem ersten Lebensmonaten außerordentlich ruhig waren, könnten unter ADS leiden, denn auch das „Träumersyndrom“ kann sich bereits im Säuglingsalter bemerkbar machen. Die bisherige Entwicklung eines Kindes bei Dreijährigen kann also Aufschluss darüber geben, ob bereits früher ein auffälliges Verhalten vorgelegen hat oder eher der Eintritt in die Trotzphase den Alltag schwieriger werden lässt. Allerdings muss das nicht zwingend der Fall sein und daher ist eine korrekte Diagnose auch für Fachärzte oft schwierig.

Anzeichen für eine mögliche Störung

Wenn Dreijährige sich noch gar nicht allein beschäftigen können und das auch nicht für kürzere Zeiträume, kann das bereits ein Anzeichen für ADHS sein. Kommt der Nachwuchs bereits in diesem Alter in den Kindergarten oder eine Krippe, können Unterschiede zu Gleichaltrigen oft schneller auffallen. Kinder, die besonders aktiv sind und auch andere häufig stören, werden von den Betreuern schnell bemerkt und dann folgt bald das erste Gespräch mit den Eltern. Zuhause sind Dreijährige mit ADHS oft kaum zu bremsen und auch ein anstrengender Tag auf dem Spielplatz kann ihre Energie nicht verbrauchen. Sie sitzen nie still und werden schnell wütend, wenn etwas nicht nach ihrem Willen abläuft. Hält die extreme Phase über einen Zeitraum von sechs Monaten unvermindert an, sollten Eltern einen Beratungstermin beim Facharzt vereinbaren. Bei diesem Gespräch können ADHS Symptome leichter entdeckt werden und oft kann der Facharzt bereits erste Tipps geben, die den Alltag für die ganze Familie erleichtern.

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