Da ADHS in verschiedenen Formen auftritt und nicht alle Symptome zwingend gleichzeitig auftreten müssen, ist die Krankheit in drei Untergruppen eingeteilt worden. Die Diagnose selbst ist kein starres Einzelverfahren, sondern besteht aus verschiedenen Bereichen. Schließlich sollen andere Gründe für die Verhaltensauffälligkeiten erkannt oder ausgeschlossen werden können.
Zappelphilipp, Träumer und Mischtypen
Der Zappelphillipp gehört in die erste der drei Untergruppen. Er ist vorwiegend hyperaktiv und reagiert impulsiv. Zur Gruppe der Träumer gehören alle, die vorwiegend Aufmerksamkeitsstörungen aufzeigen und meist sind Mädchen in dieser Gruppe. In der dritten Gruppe finden sich Mischtypen, die sowohl aufmerksamkeitsgestört wie auch hyperaktiv und verträumt wirken. Da bei Kindern der Grund für Verhaltensauffälligkeiten häufig in ihrer Entwicklungsphase liegt, gilt in der Diagnostik von ADHS, dass Betroffene mindestens sechs Monate lang beobachtet werden müssen und zudem das private Umfeld genauer analysiert werden muss, ehe eine zuverlässige Diagnose erstellt werden kann.
Familiensituation, Verhaltensanalyse und Vorerkrankungen
Im Zuge einer ADHS-Diagnose führt der Facharzt Gespräche mit Familienangehörigen. So soll festgestellt werden, ob es Vorerkrankungen gibt und ob die momentane Familiensituation für die Auffälligkeiten verantwortlich sein kann. Dazu wird das Verhalten des Betroffenen analysiert, was zum Teil auch über Videoaufzeichnungen geschieht.
Verschiedene Ausschlussverfahren
Da Hyperaktivität verschiedene Ursachen haben kann, muss der Arzt ausschließen können, dass beispielsweise Juckreiz wegen Allergien oder Ekzemen die Ursache für das auffällige Verhalten sind. Anfallsleiden wie Epilepsie können ebenfalls Symptome von Hyperaktivität zur Folge haben und auch eine Seh- oder Hörschwäche muss ausgeschlossen werden können. Kooperationsfähigkeit, Koordination, Mimik und Gestik werden ebenfalls beobachtet, denn auch daraus könnte der Arzt Ursachen für die Verhaltensauffälligkeiten erkennen. Daher erfolgt bei der Diagnose von ADHS eine Reihe an Untersuchungen, mit deren Ergebnissen festgestellt werden soll, ob andere Ursachen vorliegen könnten oder die Auffälligkeiten im Verhalten von ADHS verursacht werden.
Testpsychologische Untersuchungen
Legasthenie oder verringerte Intelligenz könnten Ursachen für Verhaltensauffälligkeiten sein, die den Symptomen von ADHS ähneln. Daher erfolgen auch testpsychologische Untersuchungen um andere Ursachen für die Störung ausschließen zu können. Nach Möglichkeit werden dazu nicht nur aktuelle Ergebnisse einbezogen, sondern auch frühere Testergebnisse. Die Einschulungsuntersuchung kann hier hilfreich sein und auch Tests aus den Kindergartentagen könnten neue Erkenntnisse liefern.
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