Etwa 2 % der Weltbevölkerung leidet an der Hautkrankheit Neurodermitis, die sowohl allergische als auch neurologische Ursachen hat. Sie verläuft chronisch mit regelmäßigen Schüben in Form von Hautausschlägen mit charakteristischer rosa oder bläulicher Färbung, die mit Juckreiz und der Bildung von Plaques einhergehen. Am häufigsten sind die Ellen- und Kniebeugen, der Halsbereich und die Leistengegend betroffen. In einigen Fällen können die Ausschläge jedoch auch am Rücken, Bauch und im Gesicht auftreten.
Es gibt keine universelle Behandlungsmethode für diese Krankheit – selbst nach einer langen Remission kehrt Neurodermitis in der Regel zurück. Allerdings können die Symptome minimiert werden, wenn man einige einfache Regeln zur Hautpflege befolgt.
Was tun bei Anzeichen von Neurodermitis?
Zunächst sollte ein Termin bei einem Allergologen oder Dermatologen vereinbart werden, der die Diagnose bestätigt. Neurodermitis kann leicht mit anderen Hautausschlägen verwechselt werden, daher ist eine ärztliche Beratung unerlässlich.
Der nächste Schritt ist die Auswahl von Medikamenten mit entzündungshemmenden und antihistaminischen Eigenschaften. Dabei kann es sich um Injektionen handeln, die subkutan in den betroffenen Bereichen verabreicht werden, um hormonelle Pulver und Tabletten, um Beruhigungsmittel oder um Vitaminpräparate. Oft werden mehrere Arten von Medikamenten gleichzeitig eingesetzt, da die genaue Ursache der Erkrankung schwer zu bestimmen ist.
Um Juckreiz zu lindern und Schuppenbildung zu reduzieren, sollte eine Neurodermitis-Creme mit entzündungshemmenden und regenerierenden Eigenschaften verwendet werden. Zu den universellen topischen Mitteln gehören:
- Protopic
- Cetaphil
- Bepanthen
- Naftaderm
Vor der Auswahl einer Creme sollte ein Arzt konsultiert werden, da einige Mittel Kortikosteroide enthalten und nicht für alle Patienten geeignet sind.
Zusätzlich kann Physiotherapie eingesetzt werden: Bei Neurodermitis sind Darsonvalisation, Magnetfeldtherapie, Elektroakupunktur, Reflextherapie und Kryomassage empfohlen.
Wie kann man Krankheitsschübe verhindern?
Neurodermitis tritt nicht spontan auf – verschiedene Faktoren können als Auslöser wirken. Für manche ist es der Kontakt mit einer chemischen Substanz, die eine allergische Reaktion verursacht, für andere ist es starker Stress, der Hautausschläge hervorruft.
Menschen, die an Neurodermitis leiden, wird empfohlen, einfache Regeln zu befolgen, um das Fortschreiten der Krankheit in eine akute Phase zu vermeiden. Zunächst sollten duftende Kosmetika und Haushaltschemikalien vermieden werden, die eine Verschlimmerung der Neurodermitis auslösen können. Ebenso sollte auf synthetische Unterwäsche verzichtet und stattdessen auf Kleidung aus Leinen oder Baumwolle gesetzt werden.
Es ist wichtig, Stresssituationen zu vermeiden, wofür verschiedene Entspannungstechniken, einschließlich Meditation, hilfreich sein können. Menschen mit Neurodermitis sollten sich zudem gesund ernähren, auf Alkohol, scharfe und geräucherte Speisen verzichten und für ausreichend Schlaf (mindestens 8 Stunden täglich) sorgen.
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