Bei Grundschulkindern kann es schon schwierig sein Hyperaktivität richtig zu diagnostizieren, doch im Kleinkindalter wird eine sichere Diagnose noch durch das entwicklungsgemäße Verhalten erschwert. Im Alter von drei Jahren wollen Kinder ihre Grenzen austesten. Sie riskieren mehr und wollen die Welt kennenlernen. Besonders aktive Kinder klettern dann überall hoch und sind im Alltag kaum zu bändigen. Ein solches Verhalten kann auf Hyperaktivität hindeuten, aber es muss nicht zwingend eine Störung vorliegen.
Aktiv oder hyperaktiv?
Lebendige und wissensdurstige Kinder werden in unserer Gesellschaft schnell als Problemkinder abgestempelt. Dabei wollen sie einfach lernen und probieren aus, was möglich ist. Sie toben stundenlang auf dem Spielplatz und sind auch danach noch voller Neugierde und Energie. Wenn solche Kinder bei Eltern groß werden, die es gern ruhig haben, wird es schwierig, denn die Energie sucht sich dann andere Kanäle. Still sitzen wird abends schwierig, wenn der Körper sich tagsüber nicht richtig austoben konnte und dann sitzt ein vermeintlicher Zappelphillipp am Tisch, dem schnell ein psychisches Problem nachgesagt wird. Der Unterschied von aktiven und hyperaktiven Kindern ist oft nur schwer zu sehen und Eltern wie Ärzte können nicht immer auf Anhieb sagen, ob ein Problem vorliegt oder nicht.
Beobachten und Symptome erkennen
Wechseln sich bei einem Kind aktive Phasen mit ruhigen ab und allein spielen ist auch über einen längeren Zeitraum kein Problem, so liegen in der Regel keine gesundheitlichen Probleme vor. Kann ein neues, heiß ersehntes Spielzeug einen 3jährigen aber nicht einmal für zehn Minuten völlig begeistern, weil schon nach dem Auspacken andere Dinge wichtiger werden, könnte Hyperaktivität dafür verantwortlich sein. Kinder, die im Alter von drei Jahren auch nach ausdrücklicher Aufforderung nicht für ein paar Minuten still sitzen können, könnten ebenfalls von einer hyperkinetischen Störung betroffen sein und wenn das Mitteilungsbedürfnis des Kindes dann über die Maßen groß ist, deuten bereits mehrere Merkmale auf Hyperaktivität hin. Eltern sollten zusammen mit dem Personal in der Kindergrippe oder mit Verwandten aufmerksam verfolgen, wie sich der Nachwuchs in verschiedenen Situationen verhält, denn so können die Erwachsenen sich gut unabhängig voneinander eine Meinung bilden. Überschneiden sich die Beobachten dann häufig, sollte ein Facharzt aufgesucht werden.
Speak Your Mind