Hyperaktivität bei 4 jährigen

Hyperaktivität bei 4 jährigen

Mit einem Alter von vier Jahren sind viele Kinder bereits über die intensive Trotzphase hinaus und auch ihre Grenzen kennen sie relativ genau. Andere Kinder im gleichen Alter stecken noch mittendrin im täglichen Entdeckerdrang und akzeptieren Grenzen weniger schnell als ihre Altersgenossen. Sie wirken aktiver und gleichzeitig unruhiger, was natürlich als auffälliges Verhalten gedeutet wird. Die Entwicklungsphasen greifen aber ineinander über und das erschwert eine sichere Diagnose, wenn Hyperaktivität vermutet wird.

Unruhe und Entdeckerdrang als Folge von falscher Erziehung

Kinder, die tagsüber viel toben dürfen und auf dem Spielplatz auch das Klettergerüst nutzen oder auf dem Hof laut spielen dürfen, sind abends meist ausgepowert und kommen schnell zur Ruhe. 4jährige können sich aber nicht immer nach Herzenslust gehen lassen, denn die Erwachsenen verlangen von ihnen Selbstbeherrschung und Disziplin. Wenn Kinder im ersten Kindergartenjahr dann unruhig auf dem Stuhl rutschen und keine Sekunde ruhig bleiben wollen, glauben Betreuer und Erwachsene schnell, dass hier Hyperaktivität vorliegt. Das kann tatsächlich der Fall sein, aber um diese Annahme zu bestätigen, muss ein auffälliges Verhalten über einen längeren Zeitraum beobachtet werden können. Wenn gesunde 4jährige toben dürfen und sich ausleben können, werden sie nach einem anstrengenden Tag ruhiger und können auch tagsüber eine Zeitlang brav am Tisch sitzen. Verhaltensauffällige Kinder dürfen sich auch austoben, doch ihre Energie scheint nie zu enden und auch nach einem anstrengenden Tag sind sie noch immer aufgedreht und unruhig. Dieser extreme Bewegungsdrang kann in diesem Alter aber auch positiv genutzt werden.

Der Bewegungsdrang bringt das Gehirn auf Touren

Bewegung macht Kindern Spaß und sie erlernen beim Verankern von motorischen Prozessen im Gehirn, wie sich komplexe geistige Aufgaben bewältigen lassen. Bewegung bringt also auch das Gehirn auf Touren und wenn 4jährige sich beim Lernen bewegen dürfen, kann das den Lernprozess beschleunigen. Die Energie von hyperaktiven Kindern lässt sich also bis zu einem gewissen Grad positiv nutzen und die Eltern sollten nicht zu viel Selbstkontrolle von ihrem Nachwuchs erwarten. Schon in der Antike haben die Griechen ihren Schülern Lektionen nicht am Tisch sitzend, sondern beim Gehen vermittelt. Sie wussten damals schon, dass ein sich bewegender Körper das Gehirn positiv beeinflusst und Lerninhalte so besser vermittelt und verankert werden können.

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