Hyperaktivität muss nicht unbedingt mit Medikamenten gehemmt werden. Es gibt auch einige andere Ansätze, die schon seit einiger Zeit erfolgreich verfolgt werden. Um zu verstehen, warum eine Verhaltenstherapie oder Veränderungen im privaten Umfeld dabei helfen können, dass Betroffene weniger „hibbelig“ sind, muss man verstehen, dass die Hyperaktivität zwar nicht einfach abgestellt werden kann, aber die Betroffenen und ihr Umfeld die Intensität der Symptome stark beeinflussen können.
Tagesabläufe planen und Reizüberflutung verhindern
Hyperaktive Personen brauchen häufig länger für Aufgaben als gesunde Menschen und wenn der Tagesablauf so geplant wird, dass dabei kein Stress entsteht, können Betroffene selbst ruhiger bleiben und damit treten weniger Symptome auf. Erholungspausen und großzügig bemessene Zeiträume für Aufgaben erleichtern so den Alltag für die hyperaktive Person und auch ihr Umfeld profitiert davon. Eine Reizüberflutung sorgt ebenfalls dafür, dass die Symptome der Störung verstärkt auftreten und wer den Fernseher ausschaltet und dafür sorgt, dass auch sonst die Störfaktoren reduziert werden, schafft ein Umfeld, in dem auch Hyperaktive gelassener agieren und sich besser konzentrieren können. Ausreichend Bewegung ist ebenfalls ein wichtiger Ansatz in der natürlichen Behandlung von Hyperaktivität, denn wer sich auspowern konnte, verspürt weniger Bewegungsdrang und kann sich besser auf ruhige Aufgaben einlassen.
Schadstoffe und Homöopathie
In einigen Lebensmitteln sind Farbstoffe enthalten, die Hyperaktivität verstärken können. Auf den Packungen gibt es seit 2010 einen Hinweis darauf und solche Speisen sollten aus dem Vorratsschrank verschwinden. Eine ausgewogene Ernährung in Richtung Vollwertkost wird von vielen Experten empfohlen und die Homöopathie kennt ebenfalls Mittel, die Symptome von Hyperaktivität mindern können. Allerdings sollten Betroffene sich nicht selbst mit Kräutern oder Tropfen therapieren, sondern die Auswahl der natürlichen Heilmittel dem Fachmann überlassen.
Bei betroffenen Kindern müssen auch die Eltern ihr Verhalten überdenken
Das Umfeld beeinflusst die Symptome der Hyperaktivität nachhaltig und Sanktionen oder ungeduldiges Drängen führen nur dazu, dass die Hyperaktivität stärker hervortritt. Eltern von hyperaktiven Kindern müssen also lernen, wie sie mit ihrem Kind besser umgehen können. Geduld, Gelassenheit und die Schaffung eines entspannten Umfelds gehören hier zu den Grundmaßnahmen und auch die Einrichtung im Kinderzimmer kann dazu beitragen, dass mehr Ruhe einkehrt. So sollte beispielsweise der Schreibtisch nicht vor dem Fenster stehen, da die Welt draußen ein großer Störfaktor ist und verhindert, dass hyperaktive Kinder sich auf die Hausaufgaben konzentrieren können.
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