Alles ist dem Wandel der Moden unterworfen, und das gilt natürlich auch für die Art und Weise, wie Kinder erzogen wurden und werden. Dabei stehen bei den verschiedenen Erziehungsstilen sehr unterschiedliche Werte im Vordergrund, die sich stark auf die Entwicklung der Kinder und die Ausformung ihrer Persönlichkeit auswirken. Ausschlaggebend waren dabei sicher die Haltung, die man Kindern gegenüber an den Tag legte, und der Stellenwert, den man ihnen in der Gesellschaft beimaß.
Der Stellenwert der Kinder in früheren Zeiten
Lange Zeit haben Eltern – und dabei besonders die Väter – ihre Kinder als ihr Eigentum betrachtet, welches sie zum Wohl der Familie behüten und versorgen mussten, aber auch einsetzen konnten, wie sie es für richtig hielten. Kindern wurde weder ein eigener Wille noch eigene Rechte zugestanden, sondern man erwartete von ihnen, dass sie sich den Wünschen des Familienoberhauptes beugten. Das betraf alle Lebensbereiche, besonders aber die Wahl von Partner und Beruf.
Gestand man den Söhnen später bei der Partnerwahl eventuell noch gewisse Freiheitsgrade zu, so war dies bei den Töchtern so gut wie gar nicht der Fall. Für sie wurden die Ehen arrangiert, und zwar hauptsächlich unter dem Aspekt, welche Eheschließung für die Familie und den Besitz am wertvollsten war.
Diese Sichtweise – Kinder als wertvoller Besitz, den man zum Wohl des Familie einsetzten konnte – spiegelte sich natürlich auch in den Erziehungsstilen wieder. Kinder wurden zum Gehorsam erzogen, und es sollten ihnen Werte wie Pflichterfüllung und Respekt vor dem Willen der Eltern beigebracht werden. Auch die Gesellschaft erwartete dies von den Kindern, so dass das Erziehungssystem ganz darauf ausgerichtet war.
Schulen und Pensionate waren eher Drillanstalten, in denen den Kindern das beigebracht wurde, was sie nach Meinung der Erwachsenen zur Erfüllung ihrer Rolle benötigten. Das individuelle Kind und die Förderung seiner Talente standen dabei nicht im Vordergrund, sondern zur Not wurden mit rigorosen Erziehungsmaßnahmen individuelle Tendenzen sogar unterdrückt.
Kindererziehung heute
Diese Sichtweise hat sich fundamental gewandelt. Heute stehen nicht mehr Gehorsam und Pflichtbewusstsein im Zentrum der Erziehung, sondern diese soll dem Kind dabei helfen, sich zu einem gesunden und selbstbewussten Erwachsenen zu entwickeln und dabei sein Potenzial zu entdecken und zu entfalten. Deshalb sind auch die Erziehungsmethoden vielfältiger geworden, um der individuellen kindlichen Persönlichkeit Rechnung zu tragen.
Die Psychologie und die Pädagogik tragen zudem dazu bei, dass Erziehung und Lernen dem jeweiligen Entwicklungsstand des Kindes angepasst werden können, so dass es immer das richtige Maß an Herausforderung und Erfolgserlebnis findet. Im Internet kann man sich zum Beispiel auf einem Baby- und Familienportal genau darüber informieren, welche Erziehungsansätze in welchem Alter zielführend und angemessen sind. So können auch frischgebackene Eltern Hilfestellungen erhalten, wenn sie etwas unsicher sind, wie genau sie die Erziehung gestalten sollen.
Wenn heute die Erziehung der 50er und 60er Jahre wiederkommen würde (Begrüßen mit Knicks/Diener, Gehorsam, Schönschrift, selber Aufräumen, ohne Mutter im Krankenhaus liegen, weniger Bildung und dafür mehr Sozialverhalten, rechtzeitig den Mund halten, bis 6 Jahre Mittagsschlaf, abends zeitiger ins Bett, Erwachsene mit mehr Respekt behandeln usw.), dann hätten wir kaum noch Kinder, die hyperaktiv sind, aggressiv und faul sind, bis in die Ewigkeit studieren, nicht von zuhause ausziehen und sich dafür bedienen lassen, Führerschein mit 17 – aber arbeiten erst mit 25, die Liste läßt sich beliebig fortsetzen. Die damalige Erziehung hat nicht nur niemandem geschadet – sie war doch am besten. Denken Sie mal darüber nach.
Hallo Apfel,
Ich sehe das ganz genauso wie du, zumindest in den Grundzügen.
Ich denke auch der heutigen Erziehung fehlt es an Disziplin und der nötigen Strenge. Hätte man früher auf der Straße in der Stadt seinem schreienden Kind eine ohrfeige gegeben hätte niemand geschaut oder sich echauffiert. Damals war Erziehung jedermanns eigenes Ding heute mischt sich ja jeder gleich ein und alles was man tut is gleich Misshandlung oder schädigend. Ne Ohrfeige hat auch mir damals nicht geschadet. Grundsätzlich finde ich, dass ein kleines bisschen mehr Liebe in der Erziehung hätte ausgedrückt werden können auf emotionaler Basis ( Umarmungen oder ähnliches ) aber ansonsten unterstreiche ich deine Aussage und finde heute wird viel zu sehr analysiert und gleich alles Als Gefahr fürs Kind angesehen. … komisch denn früher sind die Kinder auch nicht daran gestorben.
Körperliche und verbale Züchtigungen schaden dem Kind erheblich. MFG
Hallo lieber Apfel,
ich denke nicht, dass die damalige Erziehung am besten war. Sicherlich sie hatte ihre Vorteile vor allem, wenn es um Sachen Respekt und Anstand geht. Doch auch hier ist es eine Sache der Perspektive.
Die Werte haben sich einfach verschoben. Was heute als respektvoll gilt, würde vor noch 30,$0 oder 50 Jahren als äußerste Respektlosigkeit angehsehen.
Kinder studieren länger, ist das falsch? Wir sind heute so weit fortgeschritten, dass sogar der ärmste Bürger studieren kann, was er mag, wenn er die richtigen Voraussetzungen (Schulnoten) mit sich bringt. Wir müssen uns heute nicht auf einen Beruf festlegen, sodass wir die Möglichkeit besitzen all unsere Fähigkeiten auszubilden. Früher war das nicht so einfach. Man war auf einen Beruf, eine Fähigkeit spezialisiert und gefiel einem das nicht, musste man damit leben, selbst wenn das persönliches Unglück bedeutete.
Früher gingen die Kinder früh von zu Hause, um ihre Eltern zu unterstützen. So verließen sie das Dorf, um in der Stadt einen Job zu finden und somit Geld an die Familien zu schicken. Heute ist auch das glücklicherweise nicht mehr notwendig und so haben die Familien die Möglichkeit miteinander aufzuwachsen und das auch noch ins hohe Alter. Denn lernen kann man immer von den jüngeren Familienmitgliedern und andersrum – das passiert doch am besten, wenn man miteinander wohnt. Außerdem schenkt das Leben in der Familie den Sprösslingen ein Gefühl von Geborgenheit, dass sie in ihre eigenen Familien mitnehmen können. Wodurch das soziale Gefüge gestärkt werden kann und das Individuum in einer starken Gemeinschaft seine Möglichkeit auf Entfaltung erhält.
Ich denke letztendlich sind die modernen Erziehungsmethoden ein Fortschritt und so wie alles im Leben in Wandlung. Sie passen sich ständig an die Denkweisen der aktuellen (starken) Generation an. Ist das schlecht? Weiß ich nicht. Ist das gut? Kann ich auch nicht beurteilen. Das werden wir dann sehen, wenn unsere Kinder groß sind, selbst Familien haben und mehrere Jahrhunderte zurück liegen.
Hallo lieber Apfel,
ich denke nicht, dass die damalige Erziehung am besten war. Sicherlich sie hatte ihre Vorteile vor allem, wenn es um Sachen Respekt und Anstand geht. Doch auch hier ist es eine Sache der Perspektive.
Die Werte haben sich einfach verschoben. Was heute als respektvoll gilt, würde vor noch 30,$0 oder 50 Jahren als äußerste Respektlosigkeit angehsehen.
Kinder studieren länger, ist das falsch? Wir sind heute so weit fortgeschritten, dass sogar der ärmste Bürger studieren kann, was er mag, wenn er die richtigen Voraussetzungen (Schulnoten) mit sich bringt. Wir müssen uns heute nicht auf einen Beruf festlegen, sodass wir die Möglichkeit besitzen all unsere Fähigkeiten auszubilden. Früher war das nicht so einfach. Man war auf einen Beruf, eine Fähigkeit spezialisiert und gefiel einem das nicht, musste man damit leben, selbst wenn das persönliches Unglück bedeutete.
Früher gingen die Kinder früh von zu Hause, um ihre Eltern zu unterstützen. So verließen sie das Dorf, um in der Stadt einen Job zu finden und somit Geld an die Familien zu schicken. Heute ist auch das glücklicherweise nicht mehr notwendig und so haben die Familien die Möglichkeit miteinander aufzuwachsen und das auch noch ins hohe Alter. Denn lernen kann man immer von den jüngeren Familienmitgliedern und andersrum – das passiert doch am besten, wenn man miteinander wohnt. Außerdem schenkt das Leben in der Familie den Sprösslingen ein Gefühl von Geborgenheit, dass sie in ihre eigenen Familien mitnehmen können. Wodurch das soziale Gefüge gestärkt werden kann und das Individuum in einer starken Gemeinschaft seine Möglichkeit auf Entfaltung erhält.
Ich denke letztendlich sind die modernen Erziehungsmethoden ein Fortschritt und so wie alles im Leben in Wandlung. Sie passen sich ständig an die Denkweisen der aktuellen (starken) Generation an. Ist das schlecht? Weiß ich nicht. Ist das gut? Kann ich auch nicht beurteilen. Das werden wir dann sehen, wenn unsere Kinder groß sind, selbst Familien haben und mehrere Jahrhunderte zurück liegen.