In den letzten 30 Jahren hat sich die Medienlandschaft grundlegend verändert. Auf jeden Einzelnen strömen mehr Informationen ein und das Gehirn muss mit wesentlich mehr Reizen fertigwerden als noch vor einigen Jahren. Neben Zeitung, Radio und Fernsehen bereichern Computer und Internet das Leben und in der virtuellen Welt stecken einige Gefahren.
Schon gesunde Jugendliche neigen dazu, sich völlig auf die Spielwelt zu konzentrieren und bei hyperaktiven Kindern kann man dieses Phänomen noch öfter beobachten. Das liegt im schnellen Erfolg, den klaren Regeln und der ständigen Verfügbarkeit dieser Medien. Hyperaktivität ist meist ein Teil von ADHS und man hat festgestellt, dass Betroffene vor allem dem schnellen Aufmerksamkeitswechsel verfallen, der sich durch Onlinespiele und Chats ergibt. Jungen sind hier meist mehr betroffen als Mädchen, denn sie testen gern Grenzen aus und suchen ständig nach neuen Risiken. Probleme werden mit Computerspielen kompensiert und ohne es zu merken, werden aus ein oder zwei Stunden täglich bis zu 15 Stunden, die vor dem Rechner oder einer Konsole verbracht werden.
Die Mediensucht ist also ein großes Problem und sicherlich kann man Hyperaktive leichter damit überfordern als gesunde Menschen, doch die Gefahr existiert auch für Gesunde. Alle Eltern sollten daher ein Auge auf ihre Sprösslinge haben und frühzeitig einschreiten, wenn die virtuelle Welt der Lebensmittelpunkt zu werden droht. Da ADHS schon im frühen Kindesalter deutlich wird, können Eltern schon dann beginnen, den Tag ihres Kindes anders zu gestalten. Eine feste Struktur ist wichtig und das gilt auch für die Zeiten, in denen gesurft oder am Rechner gespielt werden kann. Natürlich müssen Alternativen geboten werden, denn oft ist auch die Langeweile ein Grund um sich in die virtuelle Welt zurückzuziehen. Die Medien allein tragen also nicht die Schuld, wenn Menschen sich völlig aus der realen Welt zurückziehen und wenn das Umfeld aufpasst, muss Mediensucht auch bei Hyperaktiven kein Problem werden.
Speak Your Mind